Schnippend zum neuen Hobby

Mein erstes Subbuto-Turnier

Rain am Lech, 18./19.Oktober 2025

Anke Gersie und ihre erste Siegerehrung bei einem DSTFB-Wettbewerb

Erstmals bei einem Subbuteo-Turnier dabei. Viele haben Respekt vor diesem Schritt. Anke Gersie hat ihn gewagt. Und wie es einem dabei ergehen kann, hat sie festgehalten in ihrem Erfahrungsbericht

"Tick; ohne; Wechsel, ,.." Mir schwirren gerade Begriffe um die Ohren, die in der Regel nicht zu meinem Alltagsvokabular gehören. Kein Wunder: Ich nehme heute zum ersten Mal an einem Subbuteo-Turnier teil.

"Subbu-Was" ist normalerweise die prompte Reaktion von Menschen, denen man von diesem Hobby erzählt. Kaum jemand kennt es. Ich schon. Schließlich spielt mein Mann seit seinem zehnten Lebensjahr dieses Spiel - also seit mehr als 50 Jahren. Ich selbst aber eben erst - seit heute. So richtig. Ein bisschen haben wir zuhause geübt. An der Platte mit den korrekten Männchen und dem weißen Ball. Auf einem Astropitch, so der Name des Tuchs, über das ich die Figürchen mittels schnippendem Zeigefinger in die korrekte Richtung zu bewegen versuche. Was - natürlich - nicht wirklich gelingt. "Dazu braucht es jahrelange Übung", sagt neben mir jemand fachmännisch. Einer von denen, die ebenso lange spielen wie mein Mann.

Ich stehe jedenfalls jetzt hier in Rain an der Platte und spiele mit "Püppchen", wie die Spielfiguren auch genannt werden, die ich von meinem Mann geliehen habe. Und mit sehr viel Welpenschutz für mich als der knapp 60-jährigen Newcomerin in diesem Sport. Das Tuch ist anders als zuhause, die Atmosphäre auch. Ich poliere die halbrunden Sockel der Figuren und gebe mein Bestes. Manches gelingt schon - immerhin treffe ich einige Male sehr ordentlich mit der Spielfigur den Ball, ohne dabei ein Foul zu begehen. Meine wechselweise männlichen und weiblichen Gegenüber nehmen Rücksicht, spielen langsamer als sonst, lassen mich manchmal sogar einen Spielzug wiederholen. Und ich bekomme Lob, dass "das ja schon ganz prima aussieht". Ich glaube es einfach mal, auch wenn ich denke, dass viel Nettigkeit dabei ist.

Am Ende bin ich 16. - bei 16 Mitspielenden. Ich habe fast 20 Tore gefangen und keins geschossen, war nicht einmal in nennenswerter Nähe des Tores. Aber all das ist egal, denn:

Ich hatte jede Mange Spaß und habe von dem recht komplexen Regelwerk des Subbuteospielens heute mehr gelernt als je zuvor. Übung halt. Und Praxis. Und ich habe mit ganz anderen Augen den Partien der anderen zugeschaut, mich für gute Spielzüge begeistert und mich über schöne Tore gefreut.

Ich habe heute gewonnen: Ganz viele neue Erfahrungen und ein neues Hobby - Subbuteo.

Text: Anke Gersie
Foto: Melanie Kronmüller

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