INTERVIEW FRED VULPES (TFC Rhein-Hessen Wiesbaden)
24. Mai 2013
"Würde gerne mal ein Turnier in den USA spielen"
Die Interview-Reihe des DSTFB macht keine lange Pause. Beim 7. Mal steht uns ein langjähriger Subbuteofreund,
Nationalspieler und hoch dekorierter DSTFB- und FISTF-Offizieller Einblick in sein Innerstes, zu aktuellen Themen,
seinen Anfängen, privaten Ansichten und Zukunftsplänen - wie immer leger und mit viel Gefühl in den Fingerspitzen.
Diesmal ist es jemand, der so legendäre Sprüche geprägt hat, wie: "Fred, Fred, Fred, du hast doch alle Welt der Zeit"
oder "Ich treff´ de´ leere´ Pfoste´ nit". Das Interview führt Thossa Büsing.
Fred Vulpes (rechts) in der deutschen Veteranennationalmannschaft beim Länderspiel gegen die Niederlande 2009
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Essenheim im Jahre 1980, eine kleine Gemeinde in der Nähe von Mainz, ca. zehn Kilometer vom Rhein entfernt, zwischen
Reben gelegen - wie kommt man als 18-jähriger Teenager plötzlich dazu intensiv Subbuteo spielen zu wollen?
Fred Vulpes
Es fing eigentlich schon ca. zwei Jahre früher an, als ich das Spiel im Fernsehen gesehen habe als Werbung. Danach
suchte ich in Mainz das Spiel und wurde fündig im Spielwarenladen. Es war die Grundpackung (1 Moltontuch, 2
Mannschaften, 2 Tore usw.). Die ersten Zeit spielten wir nur unter uns drei Brüdern: Thomas, Klaus und ich. 1980
machten Fortuna Limbach eine SW- Tournee mit Spielen gegen SC Sobernheim und auch gegen uns. Danach haben wir uns
entschlossen auch intensiver zu spielen, nachdem ich meinen Führerschein gemacht habe. Das war 1981.
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Intensiver. Heißt das dann auch international? Dein Bruder Thomas war damals noch sehr jung.
Fred Vulpes
Nein, international gab es noch nicht viele Turniere. Die erste Einladung zu einem internationalen Turnier bekamen wir
vom SC Jambes in Namur. 1984 war das. Das Turnier ging über zwei Tage. Wir meldeten uns für Samstag an (Samstag war
die Vorrunde) mit dem Glauben, dass wir sowieso gleich ausscheiden würden, doch Thomas wäre beinahe in die Hauptrunde
gekommen und die war am Sonntag. Das hatten wir nicht geplant, ansonsten hätten wir uns um eine Übernachtung kümmern
müssen. Sie spielten dort auch mit anderen Regeln (FISA). Thomas war am Anfang nicht der Beste, von uns war Klaus der
bessere Subbuteospieler.
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Und Klaus Vulpes spielt nun schon auch seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. In den 1980er bis ins nächste Jahrzehnt
hinein, konnte man mitgliedermäßig im LV Südwest aus dem Vollen schöpfen. Auch im kleinen Saarland gab es einst eine
stark besetzte Subbuteo-Szene. Welche Leute haben Euch damals am meisten beeindruckt, bzw. mit welchen Vereinen hattet
ihr den meisten Kontakt.
Fred Vulpes
Das war der SC Stennweiler und von Frank Scherer. Klaus hatte bis zum kennen lernen seiner jetzigen Ehefrau gespielt.
beim tschechischen Grand Prix in Uherske Hradiste.
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Nächstes Jahr feiern Du und Thomas also ihr 30-jähriges Jubiläum auf internationalem Parkett. Das ist ja der Wahnsinn!
Du warst im von Finnland bis Malta, von Tschechien bis Spanien schon kreuz und quer durch Europa unterwegs und hast
internationale Turniere gespielt. Welche Turniere, orte, bzw. Städte haben dich am meisten fasziniert?
Fred Vulpes
Am schönsten waren die Turniere in Tschechien (Hradiste Uherske) und auch in Helsinki war es schön.
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Gibt es noch weiße Flecken auf der internationalen Subbuteo-Landkarte, wo ein Fred Vulpes sagt: Da möchte ich
unbedingt mal hin Subbuteo spielen?
Fred Vulpes
Ich interessiere mich vor allem für die Turniere, die neu im Kalender sind. Zum Beispiel in Ungarn würde ich auch
gerne mal ein Turnier spielen. Vielleicht klappt es ja mal. Auch würde ich gern mal ein Turnier in den USA spielen.
Deutscher Mannschaftspokalsieger 2000 BSC Schwalbach.(v.l.) Kai Schmidlin, Thomas Winkler, Fred Vulpes und Michael Kappl.
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Eine andere Subbuteoseite von dir ist nicht nur spielend unterwegs, sondern auch organisierend. Sowohl als Offizieller
des DSTFB, als auch im Weltverband FISTF bis du lange Jahre nun schon aktiv. Du bist fast 12 Jahre lang nun schon
FISTF-Vorstandsmitglied und hast seit 2002 - mit einer kurzen Unterbrechung - mit vier Präsidenten zusammengearbeitet.
Wie fällt dein Resümee zu dieser Zeit aus?
Fred Vulpes
Jeder dieser Präsidenten hatte sein Stärken und Schwächen. Vincent war ein guter, wenn nicht sogar ein sehr guter
Präsident. Piero war nur Marionette von den Italienern. Er hat es geschafft das Subbuteo wieder in die Läden kommen
soll. Laurent war ein Träumer. Den Worten, die er sprach, folgten leider keine Taten. Und Luis ist ein Arbeiter, wo
ich dachte, er schafft es nicht, aber ich habe mich zum Glück getäuscht. Er blüht auf als Präsident. Das jetzige Board
ist ein gutes Team - wir respektieren uns alle.
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Die FISTF WM in Manchester 2012 wurde ambitioniert angekündigt und endete für viele als "Madchester". Finanziell ein
Desaster, organisatorisch ein Chaos. Wird es dieses Jahr in Madrid besser und warum?
Die deutsche WM-Delegation während der FISTF-Weltmeisterschaften 2007 in Les Herbiers (Frankreich) mit Fred Vulpes
(ganz rechts) als Chef de Mission und in seiner Funktion als FISTF Financial Director.
Fred Vulpes
Ich glaube, dass es in Madrid viel besser wird, denn die ganze Organisation liegt beim spanischen Verband. Sie wollen
sich um alles kümmern (Sponsoren, usw.). Der Spielort ist in einem 4-Sterne-Hotel direkt am Flughafen, wo auch die
Spieler untergebracht sind. Die FISTF arbeitet gerade an dem Zeitplan dieser Veranstaltung. Ich persönlich denke schon,
dass es eine super WM gibt.
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Die FISTF hat mittlerweile endlich eine Kontrollschablone für Torhüter, Figuren, etc., entwickelt und auch in den
Verkauf gebracht. Wie kommt der normale Spieler an ein solches Tool?
Fred Vulpes
Auf der Website der FISTF.com unter FISTF-Shop kann die Bestellung aufgegeben werden. Bestellung landet bei mir und
wird nach Bezahlung der Rechnung von unserm Sportdirektor ausgeliefert. Wir haben bis jetzt schon fast 20 Stück
verkauft.
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Ein anderes Langzeitprojekt ist die Sache mit dem Einheitstorhüter. Wie stehen die Chancen, dass sich hier demnächst
auch etwas tut?
Fred Vulpes
Da werden Gespräche geführt mit Herstellern um einheitliche Torhüter zu verkaufen. Mehr weiß ich momentan nicht.
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Neben deiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim DSTFB und der FISTF bist du auch noch in anderen fußballerischen Dingen
tätig - Schiedsrichterwesen, Jugendarbeit. Was genau machst du da?
Fred Vulpes (links) und sein Bruder Thomas (rechts) während des FISTF Grand Prix von Österreich in Wien 2009. Mit auf
dem Bild Horst Deimel und Diego Tagliaferri.
Fred Vulpes
Ich bin im Kreis Mainz-Bingen im Kreisjugendausschuss bin da Klassenleiter der D-Junioren Kreisklasse Mainz-Bingen.
Ab der neuen Saison werde ich nur noch die Freundschaftsspiele der Junioren und die Kreispokalrunde Mainz - Bingen
betreuen. Ebenfalls werde ich ab der neuen Saison die Schiedsrichtereinteilung der Jugendspiele übernehmen. Des
Weiteren bin ich bei 1.FSV Mainz 05 Schiedsrichterbetreuer bei den A- und B-Junioren, die in der Bundesliga spielen.
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Abschließend müssen wir natürlich noch mal auf deinen Bruder Thomas zu sprechen kommen. Diese Gebrüder Vulpes-Duelle
sind insbesondere im LV Südwest legendenhaft, ob ihrer Brisanz und Intensität. Wann und wie ging das letzte Match
zwischen Euch über die Bühne?
Fred Vulpes
Oh, das weiß ich nicht mehr genau. Ich denke, das war damals vor 5-6 Jahren in Traiskirchen. Da gewann Thomas 5:0 in
der Barrage. Sicher bin ich mir nicht.
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Danke fürs Interview und weiterhin viel Spaß und schöne Spiele.
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